Innenminister Roman Poseck hält Festrede zum „Tag der Heimat 2024“ des Wetzlarer Kreisverbandes des Bundes der Vertriebenen
Wiesbaden/Wetzlar. Der „Tag der Heimat“ ist ein bundesweiter Gedenktag des Bundes der Vertriebenen. Er erinnert an die Schicksale der deutschen Heimatvertriebenen aus den ehemaligen Ostgebieten und an die Opfer von Flucht und Vertreibung. Der Tag steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene: Gemeinsam für ein friedliches Europa“.
Der BdV-Kreisverband Wetzlar richtete aus diesem Anlass eine Feierstunde aus. Gesangs- und Tanzgruppen aus den Regionen der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler gestalteten das kulturelle Programm.
In seiner Festrede betonte Innenminister Roman Poseck die Bedeutung des Tages. „Wir gedenken am Tag der Heimat der vielen Schicksale der Heimatvertriebenen und der Opfer von Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg“, sagte Poseck. Millionen Menschen hätten damals durch Flucht und Vertreibung ihre Wurzeln verloren. Viele fanden in Hessen, auch in Wetzlar, eine neue Heimat. „Die Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler haben unser Land mit aufgebaut. Sie sind mit ihren Traditionen und ihrer Kultur ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft.“
Poseck verwies auch auf seine eigene Familiengeschichte und würdigte die Integrationsleistung der frühen Bundesrepublik. Diese wirke bis heute und stärke den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Der BdV-Kreisverband Wetzlar engagiert sich seit vielen Jahren für aktive Erinnerungskultur, Aussöhnung und Völkerverständigung. Dazu gehören die Neuauflagen der Liederbücher „Brücke zur Heimat“, des „Ostdeutschen Liederbuches“ sowie vielfältige kulturelle und historische Veranstaltungen. „Ich danke den vielen Ehrenamtlichen besonders für ihre wertvolle Arbeit“, sagte der Minister.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine hob Poseck die Aktualität des Gedenktags hervor. Viele Ukrainerinnen und Ukrainer seien erneut auf der Flucht. Das Leitwort „Gemeinsam für ein friedliches Europa“ sei daher ein deutliches Bekenntnis zu Frieden und Zusammenhalt. Ein Rückzug Deutschlands aus der Europäischen Union wäre „ein Irrweg“ und schade den nationalen Interessen.
Vor Ort überreichte der Minister drei Förderbescheide über insgesamt 4.900 Euro. Damit unterstützt das Land Hessen die Arbeit des BdV-Kreisverbands Wetzlar. Gefördert werden:
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eine Reise in das tschechische Altvatergebirge zum Austausch mit der dortigen deutschen Minderheit,
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die Sanierung eines Denkmals in Gießen-Kleinlinden,
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sowie die Katalogisierung und Überführung von Literatur zu Vertreibungsgebieten in das BdV-Archiv Wetzlar.
Hessen betreibt eine aktive Vertriebenen- und Spätaussiedlerpolitik. Für die Pflege des Kulturgutes der Vertriebenen und für wissenschaftliche Forschung stehen in diesem Jahr über eine Million Euro zur Verfügung.
Die zentrale bundesweite Auftaktveranstaltung fand am 24. August 2024 in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin statt. Der hessische Landesverband beging seinen „Tag der Heimat“ traditionell gemeinsam mit dem „Hessischen Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation“. Der Festakt wurde am 15. September 2024 im Schloss Biebrich begangen – mit einer Ansprache des Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein.
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