In Gedenken an unsere Vorfahren
Der 2. Weltkrieg führte letztendlich zur größten bis dahin erlebten Vertreibungswelle von Menschen einer Nation. Für die Vertriebenen und Geflüchteten stellte dies den Verlust Ihrer Heimat dar.
Selbst die Integration von Menschen, die die gleiche Sprache und auf dem Christentum basierte Konfession hatten, stellte alle vor große Herausforderungen. In den meisten Fällen wurden die Vertriebenen nicht gerade Willkommen geheißen, da große Existenzängste der Einheimischen vorlagen. Dies ist aber ein natürliches und instinktives Muster, welches uns Menschen aus unseren Jahrtausende alten Erfahrungen prägt.
Wir wollen hier aber nicht auf Schuldzuweisungen eingehen, sondern das Gedenken an unsere verstorbenen Vertriebenen hier in Hessen und ihre Heimat ehren und erhalten. Viele Menschen fangen irgendwann in ihrem Leben an nach ihren eigenen Wurzeln und somit nach ihren Vorfahren zu suchen. Bei den Folgegenerationen von Vertriebenen ist dies meist noch stärker ausgeprägt und in den meisten Fällen nicht so einfach oder scheinbar unmöglich in Erfahrung zu bringen, da zum Einen die Vertriebenen selbst über die schlimmen Erlebnisse und damit verbundenen schmerzhaften Erinnerungen nicht sprechen wollten oder konnten, und zum Anderen Dokumente verloren gingen oder vernichtet wurden.
Mittlerweile lebt die 2. und 3. Generation in der neuen Heimat und das Interesse an der Erforschung der eigenen Wurzeln nimmt mehr und mehr zu. Die Großeltern und Urgroßeltern leben in den Genen und Gefühlen im eigenen Körper weiter und dies macht etwas mit Einem, was man nicht greifen und erklären kann. Die Suchenden möchten Antworten hierauf bekommen, vor allem wenn man es den eigenen Kindern und Enkeln vermitteln möchte.
Hierzu gehört auch die Erinnerung an die Anfänge in der neuen Heimat und die Rückverfolgung in die Heimat ihrer Kindheit. Selbst die 1. Nachkriegsgeneration hatte noch große Probleme sich in der hineingeborenen Welt heimatlich zu finden. Zu groß war das unbestimmte Gefühl nicht zu der Gemeinschaft zu gehören. Hier könnte noch vieles diskutiert und abgewogen werden, was nicht die Aufgabe dieses Projektes ist.
Vielmehr möchte die Landsmannschaft der Ost- und Westpreußen, Landesgruppe Hessen, helfen, die Suche nach den vertriebenen Vorfahren und ihren Lebensweg zumindest zu initiieren. Hierzu bieten die Sterbeurkunden der Vertriebenen einen guten Ansatz. Hessen ist in dieser Hinsicht eines der fortschrittlichsten, vielleicht sogar das fortschrittlichste Bundesland, da es die archivierten Sterberegister (30 Jahre nach dem Tod) digitalisiert und die Urkunden (60 Jahre nach dem Tod, gemäß des Hessischen Archivgesetzes) online für jedermann zur Verfügung stellt.
Allerdings gibt es hierfür bislang noch keinen Namensindex, der die Suche nach den Verstorbenen unterstützt und erleichtert. Zwar gibt es insbesondere bei der Hessischen familiengeschichtlichen Vereinigungen viele Gruppen und Akteure, die Ortsfamilienbücher für einzelne Orte erstellen, es lassen sich aber nur schwerlich die Vertriebenen herauskristallisieren. Außerdem gehen viele Informationen zu Verstorbenen verloren, die nicht am letzten Wohnort verstorben sind. Gemeint sind dabei solche Personen, die in Krankenhäusern oder bei Unfällen fern des Wohnorts aus dem Leben schieden. Diese sind so gut wie gar nicht zu finden, sofern nicht in der eigenen Familien hierüber Kenntnis vorliegt. Dies ist nach 60 Jahren oftmals nicht der Fall.
Hier setzt nun dieses Projekt an.
Zunächst wird erläutert, welche Informationen in den Sterbeurkunden zu finden sind.
Anschließend finden Sie eine Übersicht, welche Landkreise im ehemaligen Ost- und Westpreußen in diesem Projekt Berücksichtigung fanden.
Aus zeitlichen und kapazitiven Gründen ist es nicht möglich, alle Standesämter in Hessen in die Ermittlung der verstorbenen Vertriebenen aus Ost- und Westpreußen mit einzubeziehen. Eine detaillierte Zusammenstellung der bislang überprüften Standesämter ist hier zu finden.
Zu guter letzt finden Sie hier die bislang erstellten Namensindices für Ostpreußen und Westpreußen.
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